Sich nicht entscheiden wollen, ist eigentlich ein „ich will nicht verzichten!“ Egal, wie man es dreht und wendet: Manchmal muss man die „Kröte“ schlucken und eine Entscheidung treffen, wo man nicht entscheiden will.

Du gegen … dich selbst. Denn egal, wie du entscheidest, ein Teil von dir wird verlieren. Deshalb dieses Gefühl von sich nicht entscheiden wollen.

Eine Frage hilft die Klarheit in dieses Dilemma zu bringen, wenn du forderst „ICH WILL BEIDES!!!“. Und dann dein Leben so: NÖ.

nicht-entscheiden-wollen_WeraNäglerWas ist das eigentlich Blödes, dass man sich ständig entscheiden muss?

Jeden Tag. Immer wieder.
Entscheide dich.
Für etwas. Gegen etwas.
Zwischen 2 Sachen. Zwischen 100 Sachen.
Zwischen Sachen, wo beides „Kröten“ sind. Und wo man händeringend nach dem „kleineren Übel“ sucht.

Und immer wieder auch das: Die Wahl haben zwischen Sachen, wo man gefühlt beides haben will. Was dazu führt, du kennst das bereits, dass man dieses Gefühl von sich nicht entscheiden wollen bekommt.

Meine Coaching-Kunden haben´s auch nicht leicht mit mir

„Okay,“ sagte ich letztens meiner engagierten 1:1-Coaching-Kundin, „jetzt ist der Zeitpunkt der Entscheidung: Willst du Rache oder willst du eine Lösung, mit der es gemeinsam weitergeht? Beides ist in Ordnung, schließt sich aber aus. Entscheide dich!“

Grrrrr, dann sucht man bei so was oder bei anderen erbarmungslosen Entscheidungsfallen das Schlupfloch …

Ich will dir was sagen: Wenn es dieses Schlupfloch gäbe, dieses beides-haben-wollen möglich wäre, dann hättest du es schon entdeckt.

Und jetzt kennst du die gnadenlose Wahrheit, die mit meinen Worten so lautet

Ist das doof oder ist das doof: Wenn wir uns für etwas entscheiden, entscheiden wir uns automatisch immer auch gegen etwas.

nicht_Entscheiden-wollen_www.wera-naegler.deDu merkst: sich nicht entscheiden wollen hat auch Vorteile

Und du machst dich bereit zu erkennen, worauf du am ehesten verzichten kannst, um dein Haupt-Ziel zu erreichen.

Im 1:1-Coaching arbeiten wir punktgenau mit allen Widerständen, Gedankenknoten und alten Mustern, bis die Entscheidung und damit die Lösung ganz einfach ist. Das kann ich mit dir hier nicht machen, aber ich gebe dir meine Lieblingsfrage. Die kannst du dir immer stellen, wenn du dein Verhalten und deine Optionen überprüfen willst. Denn dann kennst du deine innere Antwort sehr schnell. Und dann ist schnell Schluss mit diesem sich nicht entscheiden wollen.

Ich muss dich aber vorwarnen, es ist eine eher „hinterlistige“ Frage

Denn sie bringt dich vom haben-wollen und trotzig sein ins Nachdenken und Reflektieren. Aber sie hilft dir auch zu erkennen, dass manchmal zu Recht zwei Herzen in deiner Brust schlagen.

Das ist vor allem für den Fall, dass du eine Lieblings-Lösung hast, von der du weißt, dass sie Porzellan zerschlägt.

  1. Lass dir die Wahl, beides in Betracht zu ziehen und dich für Beides entscheiden zu dürfen.
  2. Frage dich dann: Trägt mein Verhalten dazu bei, dass ich mein Ziel erreiche bzw. meine Bedürfnisse befriedigt bekomme?
Trägt mein Verhalten dazu bei, dass ich mein Ziel erreiche bzw. meine Bedürfnisse befriedigt bekomme?

Wenn du beispielsweise die „Boxhandschuhe“ bildlich gesehen überziehst und draufhaust, trägt dieses Verhalten dazu bei, dass du dein Ziel erreichst oder deine Bedürfnisse befriedigt bekommst? Wenn du dort etwas tiefer schaust und vor allem auf die Auswirkungen deines Vorgehens, dann kennst du die Lösung.

Vielleicht ist es in diesem Beispiel sogar noch mal richtig tricky. Denn vielleicht wird dein Bedürfnis nach Rache gestillt. Aber dein Ziel, eine einvernehmliche Lösung zu erreichen, wirst du mit den „Boxhandschuhen an“ mit großer Wahrscheinlichkeit nicht erreichen.

Mit ziemlicher Sicherheit kannst du dir das abschminken.
Ist dir das nicht so wichtig wie das Gefühl „dem/der habe ich es aber gezeigt!“, dann hast du deine Entscheidung.
Willst du eine tragfähige Zusammenarbeit für die Zukunft, wird das mit diesem Verhalten nicht funktionieren.

Dann heißt es abwägen, was dir wichtiger ist.

Aber egal, wie du dich entscheidest: Mit dieser Frage kannst du dich dann entweder aus vollem Herzen für die Boxhandschuhe entscheiden. Oder du entscheidest dich, die Boxhandschuhe auszuziehen und anders dein Ziel zu erreichen.

Wie sind deine Gedanken dazu? Gibt’s doch noch eine Lösung, beides zu kriegen? Schreib mir gern.

LG, Wera